BAUSTEINE FÜR EUROPA

Das Jahr 1993 brachte große Fortschritte, aber auch große Rückschläge für eine ganz besondere Initiative: „Ökologische Bausteine für unser Gemeinsames Haus Europa« (IEB). Die Global Environmental Facility (GEF) der Weltbank, die mit sehr tatkräftiger Unterstützung von GCN-Mitglied Hanns Langer, einem der Gründer und wichtigsten Koordinatoren von IEB, hatte in fünf osteuropäischen Ländern neun Biodiversity- Projekte identifiziert. Mit der finanziellen Unterstützung der GEF wurden mit den Regierungen der fünf ausgewählten Länder Verträge für die Projekte abgeschlossen. Die Projekte liegen in „ökologischen Bausteingebieten, in denen mit Hilfe amerikanischer finanzieller Unterstützung die Artenvielfalt sichergestellt werden sollten - in Weissrussland, der Ukraine, Slowakien, Tschechien und Polen. Das war die gute Nachricht.

Die schlechte Nachricht: Die Änderung der Finanzierungspolitik der europäischen Gemeinschaft. Trotzdem konnten die sechs IEB-Koordinationsbüros (Tschechien, Slowakien, Polen, Ungarn, Russland und Bulgarien) mit den nur sehr bescheideren EU-Geldern ihre Tätigkeiten für die in ihren Ländern gelegenen „Bausteinen“ fortsetzen.

Das von GCN unterstützte Koordinationsbüro in München widmete sich hauptsächlich der der Dokumentation dieser ökologischen Bausteine, die 1990 veröffentlicht wurde. Hier wurde die gegenwärtige Rechtslage, der physische Zustand, die laufenden Pläne und Aktivitäten sowie drohende Gefahren und Probleme beschrieben. Zu 19 der ursprünglich definierten 24 Bausteingebiete konnten Informationen eingeholt werden. In diesen Zeiten noch kein leichtes Unterfangen. Es fehlten zum Beispiel die Bausteingebiete, die im oder an der Grenze zum früheren Jugoslawien lagen. Zwei neue Bausteingebiete konnten hinzugefügt werden.

In fünf grenzüberschreitenden Gebieten gab es bereits Nationalparks auf beiden Seiten der Grenze, die mehr oder weniger gut miteinander an Problemlösungen arbeiteten. In anderen Fällen gab es einen Nationalpark auf einer Seite und ein Naturschutzgebiet oder eine geschützte Landschaft im angrenzenden Land. Am schwierigsten waren die Bausteingebiete, die sich unter der Hoheit von drei Ländern befanden, aber ökologisch gesehen zusammenhängende Regionen sind. Beispiele für wünschenswerte Dreiländerparks sind Palave und Donau-, March- und Thayaauen oder die Bieszczady Region im Dreiländereck Polen, Ukraine und Slowakei.

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