Die Agenda21 - Ein Aktionsprogramm für wohlgemerkt das 21. Jahrhundert. Mehr als 170 Staaten haben das umfangreiche Dokument unterschrieben. Es gab und gibt immer noch viele Stimmen, die - unbeschadet der schwierigen und schleppenden Umsetzung - die die Agenda 21 für das wesentliche völkerrechtliche Dokument nach der Erklärung der Menschenrechte 1776 halten.

Die Agenda enthält mit dem Kapitel 36 ein eigenes Aktionsprogramm für die Bereiche Bildung, Bewusstseinsbildung und Ausbildung. Die Forderungen der Agenda 21 zum Bildungsbereich wurden in mehreren Folgekonferenzen, u.a. von der durch die UNCED eingesetzten Kommissionen für nachhaltige Entwicklung (CSD) in New York bestätigt.

Der Kern der New Yorker Beschlüsse von 1996 gilt immer noch:

  • Bildung kann die Implementation aller anderen Kapitel der Agenda21 beeinflussen.
  • Bildung umfasst alle Strukturen formeller und nichtformeller Bildung, einschließlich Fernunterricht, aber auch geeignete Aktivitäten gesellschaftlicher Gruppen (sogenannte major groups), d.h. Frauen, Jugend, Nicht­Regierungsorganisationen und andere, sowie Massenmedien und Werbeindustrie.
  • Bildung knüpft daran an, dass sich die Lebensgewohnheiten der Menschen im Hinblick auf Konsum- und Produktionsweisen verändern müssen.
  • Bildung muss „unten" ansetzen, d.h. vor allem bei den Organisationsformen, in denen Menschen vor Ort zusammenleben.

Die Bundesregierung hatte sich in einer Presseerklärung mit den Beschlüssen identifiziert: ,,Denn langfristig wird der Umweltschutz nur funktionieren, wenn bestimmte Lebensweisen - und damit Wertvorstellungen - verändert werden. Damit wird Umweltbildung zu einem Faktor, der in nationaler und internationaler Umweltpolitik stärker beachtet werden muss".

Für die Konkretisierung wurde auf die Praxis verwiesen. Der Bund Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und das Hilfswerk der katholischen Kirche (MISERIOR) haben in ihrer Studie ,,Zukunftsfähiges Deutschland" acht Leitbilder formuliert, die zeigen, wie sich eine Gesellschaft zu einer nachhaltigen Gesellschaft, d.h. einer Gesellschaft entwickeln sollte, die es versteht, Umweltschäden von vornherein nach Möglichkeit zu vermeiden.

In einer Machbarkeitsstudie (1995) des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft, Forschung und Technologie heißt es: „Wenn Fragen des Lebensstils eine so große Bedeutung haben, müssen sie auch in der Umweltbildung an die erste Stelle rücken. Anders gesagt: Menschen verhalten sich (noch) nicht auf Dauer umweltgerecht (sustainable, nachhaltig), wenn sie viel wissen, sondern in der Regel erst, wenn sie Bezüge zu und nach Möglichkeit Vorteile in ihren persönlichen Lebensgewohnheiten entdecken. Umweltbewusstsein ist somit nicht Voraussetzung, sondern Ergebnis von Umweltverhalten. Wesentlich für den Erfolg umweltfördernder Bildungsmaßnahmen ist somit die Gestaltung einer „ökologischen Alltagskultur“, auch in Bildungsinstitutionen selbst.

Ohne Zweifel hat die Agenda21 viel und Viele auf den zukunftsfähigen Weg gebracht. Aus Anregungen, Vorgaben und Appellen der Agenda21 sind weltweit Initiativen und Projekte entstanden, haben sich Kooperationen und Kontakte ergeben, die bis heute und weiter wachsen und wirken.

Die Agenda21 bleibt hochaktuell. Was 1992 bereits an Maßnahmen angemahnt, eingefordert und leider zu wenig oder gar nicht umgesetzt wurde, ist nach knapp 30!!! Jahren offenkundig. Wer also Motivationshilfe, Stichwort „Lebenslanges Lernen“, für persönliches Engagement und verantwortliches Handeln braucht und die vielen Herausforderungen direkt vor Augen haben will, blättert einfach nach.

Die vollständige Agenda gibt's hier

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