Im Plastik gefangen

Auf dem Münchner Odeonsplatz wurde die riesige Plastikkrake öffentlich präsentiert. Die Krake ist aus festeren Plastik-Mülltüten gefertigt und hatte einst eine andere Bestimmung. Zunächst war sie eine eindrucksvolle sichtbare Methapher für eine riesige unberechenbare Globalisierung im öffentlichen Raum. In unserem Projekt übernahm sie eine neue Rolle, die einer Botschafterin für die Kunststoffübermüllung in vielen Facetten. Professionelle Unterstützung kam von unserem Kooperationspartner UTOPIA TOOLBOX, www.utopiatoolbox.org

An diesem sonnigen Augusttag flanierten viele Einheimische und Touristen über den Odeonsplatz flaniert und sind mit den Schülerinnen und Schülern zum Thema PLASTIK ins Gespräch gekommen. Leider war das direkte Abfilmen der Interaktionen zwischen Jung und Älter aus rechtlichen Gründen nur bedingt möglich.

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Auf dem Münchner Odeonsplatz wurde die riesige Plastikkrake öffentlich präsentiert. Die Krake ist aus festeren Plastik-Mülltüten gefertigt und hatte einst eine andere Bestimmung. Zunächst war sie eine eindrucksvolle sichtbare Methapher für eine riesige unberechenbare Globalisierung im öffentlichen Raum. In unserem Projekt übernahm sie eine neue Rolle, die einer Botschafterin für die Kunststoffübermüllung in vielen Facetten. Professionelle Unterstützung kam von unserem Kooperationspartner UTOPIA TOOLBOX, www.utopiatoolbox.org

An diesem sonnigen Augusttag flanierten viele Einheimische und Touristen über den Odeonsplatz flaniert und sind mit den Schülerinnen und Schülern zum Thema PLASTIK ins Gespräch gekommen. Leider war das direkte Abfilmen der Interaktionen zwischen Jung und Älter aus rechtlichen Gründen nur bedingt möglich.

Plastik – in wenigen Stichworten

Nach Angaben der Industrie wurden im Jahr 1950 weltweit eine Million Tonnen Plastik fabriziert, heute sind es rund 300 Millionen Tonnen im Jahr.

  • Wir Deutschen sind Weltmeister im Recyceln. Trotzdem ist die Nordsee voller Kunststoffmüll. Die alten Tüten, Flaschen und Verpackungen töten Vögel und Fische. Am Ende landet das Plastik zu unsichtbaren Teilchen zerrieben in unserem Essen.

 

  • Wir leben längst in einer Plastikwelt. In unseren Häusern sorgen Dämmstoffe, Fensterrahmen und Bodenbeläge aus Plastik für warme Räume. In unseren Autos senken Stoßdämpfer, Armaturentafeln und Motorabdeckungen aus Kunststoff das Gewicht. In unseren Supermärkten halten Verpackungen aus Plastik die Ware frisch. Aus Plastik werden Tennisschläger, Laufschuhe, Yogamatten und Fußbälle gefertigt, Kugelschreiber, Schreibtischlampen, Couchtische und Gartenstühle, Gehhilfen, Hüftgelenke und Armprothesen. Plastik steckt in Smartphones, Kühlschränken und Flachbildschirmen, in Kaffeemaschinen, Fotoapparaten und Lautsprecherboxen.

  • Plastik ist, irgendwie, in fast allem. Eben auch im Meer. Die Müllstrudel im Pazifik entstanden, weil die Anrainerstaaten seit Jahrzehnten ihren Abfall ins Meer werfen. Allein die neue Wirtschaftsmacht China entsorgt jedes Jahr zwischen 1,3 und 3,5 Millionen Tonnen Kunststo? im Pazifik. Zweitgrößter Verursacher von Plastikmüll ist Indonesien, gefolgt von den Philippinen, Vietnam und Sri Lanka. In all diesen Ländern werden mehr als 80 Prozent des gesamten Abfalls "falsch gehandhabt", der Müll wird direkt ins Meer gekippt oder auf Deponien gelagert, von wo der Wind die Plastiktüten und Plastikfetzen in Flüsse oder gleich ins Meer weht.

  • Inzwischen haben Wissenschaftler neben dem zerbröselten Altplastik noch weitere Quellen für die winzigen Partikel gefunden: Wanderer, Bergsteiger, Kletterer, Radfahrer, Paddler - Menschen, die gerne draußen sind und die Natur lieben. Sie alle tragen Fleecejacken und Fleecepullover aus Polyester, denn die sind langlebig, warm und trotzdem leicht. Die Kleidung sollte schnell trocknen und pflegeleicht sein. Kunstfasern sind in diesen Punkten Baumwolle überlegen. Wenn sie schmutzig ist, stopft man sie in die Waschmaschine. Und genau da beginnt das Problem. Jedes Mal, wenn eine Jacke, eine Hose, ein T-Shirt aus Kunstfasern gewaschen wird, werden ein paar Fussel abgerieben, winzige Teilchen von Plastikfäden. Nach einer Studie von Wissenschaftlern verliert ein Kleidungsstück aus Kunstfasern bei einem einzigen Waschgang bis zu 1900 Fasern. Die Partikel fließen mit dem Abwasser in die Kanalisation und von dort in die Flüsse. Die Klärwerke halten nur einen Teil von ihnen auf, Die Partikel sind zu klein. Die Flüsse tragen sie ins Meer.
  • Auch in Jeans und T-Shirts aus Baumwolle wird heute oftmals Elastan eingearbeitet, das lässt sie enger am Körper anliegen. Viskose sorgt dafür, dass Sommerkleider fließend fallen. Polyacryl macht Jacken wasserdicht. Selbst Pullover aus Wolle enthalten oft zusätzlich Polyester, so bleiben sie besser in Form. Auch in den sind die Regale voll mit Shampoos, Puder, Gesichtsreiniger, Lidschatten, Lippenstiften, Bodylotions, Duschgels und Sonnencremes. Alles Produkte, die nicht nur in Plastik verpackt sind, sondern oft auch Plastik enthalten. Die Kunden schmieren sich das Plastik auf die Haut, sie waschen es ab, so gelangen die winzigen Partikel in den Wasserkreislauf.

  • Forscher entdecken die Mikropartikel in allen Weltmeeren. Mancherorts finden die Wissenschaftler bis zu 1770 Plastikpartikelchen in einem Liter Wasser. Kleine Würmer, Krebse, Schnecken, Meerasseln, sie alle schlucken die Teilchen – Tiere, die dann wiederum von Fischen gefressen werden. So gelangt der Kunststoff in die Nahrungskette. Im Kot von Seehunden, Kegelrobben und Schweinswalen, in den Därmen von Dorschen und Makrelen, in den Körpern von Miesmuscheln und Strandkrabben – überall haben Wissenschaftler das Mikroplastik schon nachgewiesen.

Quelle: www.nationalgeographic.de

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